No English Version |
|
|
Dieser Anlass gab den Uelsern vor 878 Jahren keinen Grund zum Feiern. Ausgerechnet Hardbert! Der Mann, der jahrelang an der Uelser Kirche als Priester tätig gewesen war. Jetzt bat er aus dem fernen Utrecht seine ehemaligen Kollegen zur Kasse. Zukünftig sollten die Uelser einen hohen Geldbetrag an den Bischof von Utrecht abdrücken. Von diesem Geld wurden die bischöflichen Mönche bezahlt, wenn sie für das Seelenheil von Hardbert beteten, sobald er das irdische Leben verlassen haben würde.
Hardbert konnte sich diese himmlische Versicherung leisten. Er hatte nach seiner Uelser Zeit Kariere gemacht und schließlich selbst die Bischofswürde erlangt. Der getroffenen Vereinbarung aus dem Jahr 1131 verdankt Uelsen die sichere urkundliche Ersterwähnug. Glücklich waren die damaligen Uelser damit nicht. Noch bis zur Reformation, also über 400 Jahre lang, mussten unsere Vorfahren die Zahlung regelmäßig leisten.
Im Utrechter Archiv gibt es eine andere Urkunde, die den Hobbyhistoriker neugierig macht. Sie stammt aus dem Jahr 1010 und verweist auf den Hof Ulst in Twenthe. Aber bislang hat noch kein Historiker eindeutig belegen können, dass mit diesem Ulst nun wirklich unser Uelsen gemeint ist. Nicht auszudenken, was auf den VVV und die Gemeinde noch in diesem Jahr zu käme, sollte die Tausendjahr-Feier kurz bevorstehen!
Vielleicht findet ja jemand bisher geheim gehaltene Aufzeichnungen des irischen Missionars Werenfried, der um 690 n. Chr. in Uelsen einen ersten christlichen Stützpunkt errichtete. Dann hätten wir den Ruhm, früher als Wilsum erwähnt worden zu sein. Schade auch, dass jener hohe Würdenträger, der vor 3500 Jahren am Spöllberg bestattet worden ist, keine Visitenkarte hinterlassen hat oder wenigstens die eingravierte Jahreszahl 1491 v. Chr. im Boden des berühmten Goldbechers...
Erfreuen wir uns also einfach der Tatsache, dass uns das offiziell bestätigte Alter Uelsens in den Jahren 1981 und 2006 prächtige Jubiläumsfeiern bescherte und nun auch mit dem „Elf-31“ in der Uelser Gastronomie einen festen Platz eingenommen hat.
Geert Vrielmann
Ein Beitrag von Geert Vrielmann. Eingesandt am 17.03.2009. Dieser Beitrag erscheint als Vorwort im VVV Kalender 2009.
|
|
Erstellt: 19.03.2009, letzte Änderung: 19.03.2009
|