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Uelsen liegt in der Grafschaft Bentheim, im Westen Niedersachsens. Die Grenzen der Samtgemeinde Uelsen erstrecken sich bis an die deutsch-niederländische Grenze. Uelsen hat rund 5000 Einwohner und ist seit 1970 ein staatlich anerkannter Erholungsort. Die Samtgemeinde Uelsen vereint seit der kommunalen Neuordnung 1974 sieben Orte und Bauernschaften. Das Leben in der Samtgemeinde ist geprägt von der Landwirtschaft, mittelständischen Betrieben und zunehmend vom Fremdenverkehr. Dazu hat unter anderem das in den sechziger Jahren entstandene Feriengebiet in Uelsen beigetragen, in welchem Familien aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden in ihren Ferienhäusern oder mobilen Wohnheimen Ruhe und Erholung finden.
Uelsen in Kürze
Das Schöne an Uelsen ist, daß hier nichts wirklich Aufregendes passiert. Wer möchte sich schon gerne aufregen? Uelsen ist aber keineswegs ein verschlafenes Nest. Es bietet Anregung statt Aufregung. Darauf legen nicht nur die Gäste wert, sondern auch die einheimische Bevölkerung. Uelsen beherbergt unter anderem ein schönes Waldfreibad mit Erlebnisrutsche, ein Hallenbad, eine Tennishalle und Tennisplätze, zwei Reitsportzentren und Sporthallen sowie Sportplätze. Dazu kommt ein ausgedehntes Radwegenetz und ausgewiesene Reit- und Wanderwege.
Uelsen bietet eine gute Infrastruktur. Geschäfte und Handwerksbetriebe mit ländlichem Charakter sind ebenso vertreten wie Filialen bekannter Supermarktketten. Vor Ort finden sich Banken, Ärzte, Zahnärzte, Steuerberater, Notare und Rechtsanwälte.
Uelsen wird bereits im Jahre
1131 in alten Urkunden erwähnt und war schon um 700 n.Chr. der erste
wichtige kirchliche Ort auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsens. Archäologische
Ausgrabungen haben gezeigt, daß die Siedlung "im Kranz der braunen
Hügel" jedoch sehr viel älter ist. Als weithin sichtbares Symbol
der Christianisierung des Grenzlandes ragt die aus Bentheimer Sandstein
gebaute evangelisch reformierte Kirche über dem Dorf hervor. Im Jahre
1683 wurde der Kirchturm zu einem Teil durch Blitzschlag zerstört.
Er hatte damals eine Höhe von 86 m, heute beträgt die Gesamthöhe
etwa 52 m. Es gibt vereinzelte Stimmen von Bürgern, die ungeachtet
ihrer Konfession den Kirchturm als Wahrzeichen Uelsens gerne wieder in
seiner ursprünglichen Höhe sehen würden. Der Grund liegt
weniger in der christlichen Verwurzelung, als in der Tatsache, daß
man von mindestens einem Fenster seines Hauses den Kirchturm sehen können
möchte. Mit der fortschreitenden Expansion der Ortsgrenzen kann diesem
Wunsch nach Ortsverbundenheit jedoch seltener Rechnung getragen werden.
Das alte Rathaus neben der Kirche, hat seine ursprüngliche Funktion schon seit Jahrzehnten nicht mehr inne. Es beherbergt heute den Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) sowie eine Heimatgeschichtliche Daueraustellung. Die Fertigstellung des alten Rathauses im Jahre 1649 wurde durch eine Spende von Johann Niehoff ermöglicht. Johann Niehoff gilt als der bekannteste Sohn des Ortes. Er war ein Abenteurer und Seefahrer, der im Auftrag der (vor-)niederländischen Handelsgesellschaft VOC (Vereenigde Oostindische Compagnie) die Weltmeere durchkreuzte und darüber ein Buch verfasst hat. Sein Vater, ursprünglich aus Zwolle, war Bürgermeister in Uelsen. Johann Niehoff verschwand 1672 spurlos auf der Insel Madagaskar. Siehe auch Wikipedia (Englisch).
In unmittelbarer Nähe der Kirche und des Rathauses findet sich das
"Pikmäijer"-
Die Samtgemeinde Uelsen (www.uelsen.de) besteht aus den Ortschaften Wilsum, Gölenkamp, Halle, Getelo, Itterbeck, Wielen und Uelsen. Die Bauernschaften Höcklenkamp und Lemke wurden nach Uelsen eingemeindet.
Mit über 47 Quatratkilometern ist Wilsum die größte Gemeinde innerhalb der Samtgemeinde Uelsen. Sie zählt etwa 1500 Einwohner. Neben einer evangelisch reformierten Kirche verfügt Wilsum auch über eine evangelisch-altreformierte Kirche. Die beiden Kirchengemeinden prägen in starkem Maße das geistige Leben. In den Wilsumer Bergen ist ein großes Erholungsgebiet entstanden, das wegen der Grenznähe auch gerne von niederländischen Gästen besucht wird. Reste der ursprünglichen Landschaft sind noch im Schutzgebiet "Wilsumer Moor" zu sehen.
Wilsum hat eine eigene Internetpräsenz und kann unter www.wilsum-online.de
erreicht werden.
Gölenkamp ist der Fundort des "Goldenen Bechers". Das bei einer
Sandgrabung im Jahre 1840 von dem Bauern Pamann freigelegte kostbare Stück
befindet sich heute in der Fürstlichen Schatzkammer zu Steinfurt.
Der goldene Becher wird als das älteste Goldgefäß Mitteleuropas
angesehen. Der Becher diente einst bei Festen als Trinkgefäß;
der Fundort Spöllberg in Gölenkamp war zu jener Zeit eine germanische
Feierstätte. Vom Spöllberg (53.2 m ü.NN) hat man einen
herrlichen Rundblick über die Grafschaft bis hin nach Lingen im Emsland.
Gölenkamp hat rund 650 Einwohner bei einer Fläche von 20 qkm.
Halle liegt südlich von Uelsen. Insgesamt 21 Quadratkilometer groß, zählt die Gemeinde etwa 700 Einwohner. Die frühere Gemeinde Hardingen wurde 1974 angegliedert. In Hardingen ist die Nordbeck'sche Wassermühle sehenswert. Im Gemeindeteil Hesingen gibt es eine vorgeschichtlich sehr aufschlußreiche Landschaft, die mit "Hügelgräberheide" bezeichnet wird. Hesingen ist als "Niedergrafschafter Schweiz" ein begehrtes Ausflugsziel. Seit April 1999 existiert auf dem Lönsberg (höchster Punkt 87 m ü. NN) in Hesingen ein Aussichtsturm mit einer Plattform in 22 Metern Höhe. Von dort hat man einen einmaligen Rundblick. Die Kirchtürme von Vasse (NL) und Uelsen sind auch bei leichtem Nebel auszumachen (obwohl der Uelsener Kirchturm nach Meinung einiger Betrachter wirklich etwas höher ausfallen dürfte), bei guter Sicht läßt sich Nordhorn, Lingen und die Burg in Bad Bentheim ausmachen.
Hier können Sie mal über das Land schauen: Aussicht
(69 KB).
Die Gemeinde Getelo ist 20 Quadratkilometer groß. Sie hat etwa 650 Einwohner und ersteckt sich im Südwesten der Samtgemeinde entlang der deutsch-niederländischen Grenze. Niederländische Nachbarorte sind Mander und Vasse in der Gemeinde Tubbergen. In Getelo befindet sich auch der Ferienpark "Grafschaft Bentheim". Mit den "Söven Pöllen" verfügt Getelo über ein aus sieben Hügelgräbern bestehendes prähistorisches Bodendenkmal. Getelo ist der Standort des modernsten und leistungsfähigsten Trinkwasserwerks der Niedergrafschaft. Die einst unwegsamen Moorgebiete in Getelo und Itterbeck wurden Ende der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts entwässert und kultiviert. Wo früher einmal Torf gestochen wurde, breiten sich jetzt fruchtbare Wiesen- und Ackerflächen aus.
Itterbeck hat sich im Laufe der Jahre von einer Bauerschaft zu einer gemischt strukturierten Gemeinde mit mehreren mittelständischen Betrieben und großzügigen Wohnsiedlungen entwickelt. Mit 1700 Einwohnern ist Itterbeck die zweitgrößte Mitgliedsgemeinde (41 qkm). Den Namen leitet Itterbeck von dem kleinen Flüßchen Itter ab. Die Gemeinde weist weitgedehnte Heide- und Waldlandschaften auf. Im Gemeindeteil Egge gibt es eine ev.-ref. Kirche, die von der Kirchengemeinde Uelsen betreut wird. Ein besonderer Anziehungspunkt ist der "Egger Riese", ein tonnenschwerer Findling, den die Eiszeit hier anspülte.
Itterbeck hat eine eigene Internetpräsenz unter www.itterbeck-online.de.
Das Besondere an der 23 Quadratkilometer großen Grenzgemeinde Wielen ist die Tatsache, daß dort die Hälfte der rund 600 Einwohner die Niederländische Staatsangehörigkeit besitzt. Von alters her bestehen enge Wechselbeziehungen, vor allem familiärer Art, über die Grenze hinweg. Es führen mehrere Gemeindewege über die "Grüne Grenze". Die Schulkinder aus Wielen drücken zum Teil jenseits der Grenze die Schulbank. Auch kirchlich sind viele Wielener in Richtung der Niederlande orientiert.
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Erstellt: 17.08.2000, letzte Änderung: 01.06.2008
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