Befürchtungen über mögliche Vorbe-
halte der anderen Kirchengemeinden bewahrheiteten sich nicht. Im Gegen-
teil, die Kirchenvertreter wussten gut zwischen der Kirche als Bauwerk und der Institution Kirche zu unterscheiden und sagten ihre Unterstützung zu. Ein Mitglied des lutherischen Kirchenvor-
standes brachte es auf den Punkt: "Es geht hier um unseren Ort, nicht um Glaubensfragen".

Planung

Die Gemeindeverwaltung stand dem Vorhaben erst zögerlich gegenüber. Wußte man dort doch am besten, wie schwierig ein solches Unterfangen ist. Dabei war die Finanzierung nur eines von vielen Problemen, die es zu bewältigen galt. Die Gemeinde-
verwaltung musste sich aber dem steigenden Bürgerbegehren beugen. Im Juli 2002 wurde der 'Turmbau' offiziell in die Agenda aufgenommen. In der Folgezeit wurden verschiedene Vorschläge zur Umsetzung des Bauvorhabens und zur Klärung der Eigentumsfrage unterbreitet. Eine nach dem Danziger Korridor benannte Lösung setzte sich schließlich durch. Der neue Teil des Turmes gehört nicht der reformierten Kirche, sondern der Trägergesellschaft des Projektes. An dieser Trägergesellschaft ist die Gemeinde Uelsen auch heute noch maßgeblich beteiligt. Der Unterbau des Turmes sowie die Turmspitze bleiben nach wie vor Eigentum der reformierten Kirche.

Finanzierung

Die Finanzierung des Vorhabens gestaltete sich aus heutiger Sicht einfacher als ursprünglich angenom-
men. Die unerwartet große Bereitschaft der Firmen und Bürger Uelsens zu aktiver und passiver Hilfeleistung minderte die veranschlagten Kosten

erheblich. Aber nicht nur aus Uelsen, auch aus anderen Gemeinden und sogar von Urlaubern wurde Hilfe angeboten. Sicherlich trug dazu auch das Versprechen bei, die Namen der Helfer und Förderer nach alter Sitte im Mauerwerk des neuen Teilabschnittes zu verewigen. Das Versprechen ist, wie wir heute sehen können, eingelöst worden. Mehr als 1000 Namen zieren die Sandsteinplatten im Inneren des Turmes. Auch wegen dieser Tradition ist das Vorhaben bis weit über die Grenzen Uelsens hinaus bekannt geworden. Im Herbst 2005 gelang es der Gemeinde dann noch, einen Zuschuss aus einem EG-Förderprojekt zu erhalten. Mit einem Gesamtbetrag von rund 2 Millionen Euro und den verbrieften Hilfeleistungen war die Finanzierung gesichert.

Bau

Der eigentliche Bau begann im April 2007. Schon Wochen zuvor war das riesige Gerüstwerk um den Turm aufgerichtet worden. Manchem mögen noch die übergroßen Werbebanner am

Gerüst in guter Erinnerung sein. Nach dem Abdecken des Daches und dem Abbau des Dachstuhls begann die Montage der 37 Meter hohen Stahl-
konstruktion auf dem Mauerwerk des Turmes. Im September erfolgte die Verblendung mit Sandsteinplatten an der Innen- und Aussenseite. Aus Gründen der Statik, aber auch aus Kostengründen, wurde der neue Turmabschnitt nicht aus Sandstein-
quadern errichtet. Rechtzeitig zum Weihnachtsfest 2007 zierte das alte Dach wieder die Spitze des Turmes. Die Glocken sind nicht verlegt worden, sie blieben an ihrem angestammten Platz. Die Arbeiten im Inneren des Turmes sind bis zum heutigen Festtag fast abgeschlossen.

 

In der kommenden Festwoche wird Uelsen noch mit vielen Attraktionen und einem bunten Programm aufwarten. Es lohnt sich, in diesem liebenswerten Ort an der Freude der Menschen teilzuhaben.

pa

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